[Rezension] Zweiunddieselbe
Gebundene Ausgabe: 333 Seiten
Verlag: Fischer
Sprache: Deutsch
Preis: 7,99€
Buchreihe: Nein
Körperlich unversehrt, aber ohne Erinnerung erwacht Jenna aus dem Koma.
Verzweifelt versucht sie herauszufinden, wer sie einmal war. Denn der
Mensch, als den ihre Eltern sie beschreiben, bleibt ihr fremd. Die
Spannung verdichtet sich bis ins Unerträgliche, ja fast
Klaustrophobische. Denn die Wahrheit, der Jenna Stück für Stück auf die
Spur kommt, ist ungeheuerlich: Jenna hatte einen furchtbaren Unfall.
Ihre Eltern haben alles medizinisch Mögliche getan, um sie am Leben zu
erhalten. Doch was von ihr übrig war, waren nicht mehr als zehn Prozent
ihres Gehirns. Wie viel Persönlichkeit steckt in diesen zehn Prozent?
Wie viel davon ist Jenna?
Die Storyidee finde ich total
toll. Es ist meiner Meinung nach ein sehr interessantes und tiefgreifendes
Thema. Ich habe ein bisschen gebraucht, um mich in die Story
hineinzuversetzen, was meiner Meinung nach aber gar nicht so schlimm ist, weil
es zum Buch passt. Man ist genauso verwirrt wie Jenna, die einfach in die Welt
„hineingeworfen“ wird. Man ist genauso
verloren und kann alle von Jennas Emotionen mitfühlen.
Man konnte Jennas Wandlung total gut erkennen. Diese hat die Autorin
sehr gut herausgearbeitet. Sie ist auch unter Menschen, die sie mag, ganz
anders.
Die anderen Charaktere sind klasse. Sehr tiefgründig und gut durchdacht. Vor allem Jennas Mutter und Oma, aber ich will nicht zu viel verraten.
Der Schreibstil hat mich nicht
sehr gefallen. Er ist ziemlich gewöhnungsbedürftig. Die Kapitelüberschriften
bestehen alle nur aus einem Wort. Aber eben, weil es mich gestört hat, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, warum die Autorin gerade diesen Schreibstil gewählt hat. Eigentlich passt es ganz gut. Jenna hat nach ihrem Unfall viel vergessen, vor allem bestimmte Wörter und ihre Bedeutung, die sie immer wieder nachschlagen muss. Oft sucht sie nach Wörtern. Daher habe ich mich nach einer gewissen Zeit mit dem Schreibstil abgefunden. Anfreunden konnte ich mich mit ihm aber trotzdem nicht.
Viele Frage, die Jenna sich im Buch stellt, fand ich wirklich gut und berechtigt.
Was soll man tun, wenn erwartet wird, dass man zu einer fremden Frau ,,Mama" sagt?
Wie weit darf die Medizin gehen?
Was macht einen Menschen menschlich?
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