Es ist so lange her, dass ich das letzte Mal bei einem Lesemarathon mitgemacht habe, dass ich mich nicht mal mehr richtig daran erinnere. Waren es vier Jahre? Fünf? Keine Ahnung. 

Es hat mich nichtsdestotrotz sehr gefreut, als Dana mich gefragt hat, ob ich nicht bei ihrem Osterlesemarathon mitmachen möchte, den sie gerade mit Anna veranstaltet. Dabei geht es darum, dass das Osterwochenende so gut wie möglich zum Lesen genutzt wird und das Hauptziel ist es natürlich, sich mit allen anderen Teilnehmer*innen auszutauschen. 

Dafür werden alle zwei Stunden von Dana und Anna Fragen zu verschiedenen Themen gestellt, die es dann zu beantworten gilt. Natürlich alles ganz locker. Ich weiß auch noch nicht, wie viel Zeit ich haben werde, was man schon daran sieht, dass ich die ersten zwei Updates verpasst habe. Aber hey, ich hatte wichtige Dinge zu tun: nämlich schlafen. 

Hier geht es jedenfalls zu den Updateposts von den beiden (die auch eine Liste mit allen Teilnehmer*innen beinhalten). 

Annas Updatepost

Danas Updatepost

Wie gesagt, ich bin spät dran, aber dafür hatte ich einen sehr entspannten Morgen und nachdem ich gerade noch eine Mail für die Uni getippt habe, habe ich jetzt endlich Zeit diesen Updatepost zu schreiben und mich dann gleich endlich zum Lesen auf den Balkon zu legen. 

10 Uhr — Mit welchem Buch startest du, worum geht's, auf welcher Seite bist du und wie gefällt es dir bisher?

Ich starte heute mit The Sinner von J. R. Ward (wem das nichts sagt, der hat Black Dagger vielleicht schon mal gehört?) und bin auf Seite 304/498. Da es sich bei dem Buch um gefühlt den fünftausendsten Teil der Reihe handelt, weiß ich nicht, inwiefern ich auf die Handlung eingehen soll, aber kurz zusammengefasst geht es um die Reporterin Jo Early, die online über übernatürliche Ereignisse berichtet (und nicht weiß, dass sie selbst nicht so menschlich ist wie sie denkt), und dabei auf den Vampir Syn trifft, der... (ja, keine Ahnung, bisher keinen besonders nennenswerten Charakter hat). Was soll ich sagen 🤷🏽‍♀️

Wo wir auch schon dabei wären, wie es mir gefällt, wo ich sagen muss: ich bin nicht sicher. Grundsätzlich macht es mir immer noch sehr Spaß die Geschichte zu lesen (ich habe die Bücher so mit 15/16 angefangen und auch danach noch sehr gerne gelesen), aber ich fürchte, dass sie langsam ein bisschen ihren Anreiz für mich verlieren, weil mir die letzten Teile auch schon nicht mehr so gut gefallen haben. 

12 Uhr — Osterglocke - Bei welchem Trope/Klischee läuten bei dir die Alarmglocken auf?

Puh, gute Frage. Da gibt es einige. Obwohl ich sagen muss, dass ich viele Tropes auch sehr gerne mag (wenn sie gut gemacht sind, versteht sich). Was in den letzten Jahren aber eine sehr abschreckende Wirkung entwickelt hat, sind Love Triangles. Ich habe erst eine Reihe gelesen, wo das gut gemacht war (The Infernal Devices von Cassandra Clare) und bei allen anderen habe ich es einfach abgrundtief gehasst. Zumal es meistens total überflüssig ist, wie z. B. bei den Hunger Games (wo ich mich auch eigentlich immer noch dagegen wehre, dass es da überhaupt einen gab).

ABER: es gibt da noch die andere Art von Love Triangles, die richtigen Love Triangles, die sind Top Tier.  

Most love triangle is not a triangle and should be called love angle instead. In this essay, I will pic.twitter.com/zKCNZTiSvn

— Tsar (@Nutritsari) December 9, 2019

So, da bin ich wieder und kann offiziell berichten, dass ich The Sinner beendet habe. Alles in allem, hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen, aber leider konnte es mich am Ende wirklich nicht so überzeugen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich Geschichten wie diese schon 20x gelesen habe (auch schon alleine in dieser Reihe) und na ja, bin ehrlich ein bisschen enttäuscht, weil ich irgendwie mehr erwartet hatte. 

Was mich am meisten gestört hat, war, dass der männliche Charakter, Syn, eigentlich der Big Bad Guy sein sollte, aber einfach so gar keine Tiefe hatte. Er war einfach ein Kerl mit PTBS und Aggressionsproblemen (womit ich nicht sagen will, dass PTBS nicht schlimm ist, aber es ist nun mal keine Charaktereigenschaft) und aufgearbeitet wurde da auch nichts. Ich glaube, ich würde dem Buch so 2,5/5 Sternen geben.

14 Uhr — Ostereiersuche - Stöbere bei den anderen Teilnehmer*innen und verstecke Kommentare bei ihnen.

Ich komme gerade auch erfolgreich von meiner Stöber-Runde, habe alle anderen Blogs besucht und fleißig Kommentare geschrieben. Das mache ich echt viel zu selten und bin jetzt sehr froh, dass ich durch den Lesemarathon mal wieder mehr dazu komme. 

16 Uhr — Eierfärben - Hast du ein Buch mit einem richtig bunten Cover?

Das bunteste, was mir spontan eingefallen ist, ist The Poet X von Elizabeth Acevedo und weil das nicht so richtig bunt ist, habe ich nochmal ein bisschen weitergestöbert und bin dabei auf Warcross von Marie Lu gestoßen.

Beide Bücher haben mir beim Lesen unglaublich gut gefallen. The Poet X habe ich gerade erst dieses Jahr für einen Unikurs gelesen (obwohl ich es auch sonst lesen wollte) und immer noch hin und weg davon. Warcross ist schon ein bisschen länger her, aber das Buch war auch ein großes Highlight von mir. Das Lesen hat total viel Spaß gemacht. Außerdem geht es um Videospiele.

18 Uhr — Besuchsmarathon - Lies 60 Minuten ohne Ablenkung. Wie viele Seiten hast du geschafft?

Für die nächste Aufgabe muss ich mir erstmal ein neues Buch aussuchen. Uff, der Struggle ist real. Aber weil ich es schon ewig vor mir herschiebe und ja gerade von Büchern spreche, die ich für die Uni lesen muss, werde ich mich wohl endlich mal dem ersten Buch für meinen Literaturkurs im nächsten Semester widmen. Das ist The Woman in White von Wilkie Collins und es ist als einer der ersten Mystery-Romane betitelt, weswegen ich echt gespannt darauf bin. 

Ich denke, wir sind uns alle einig, wenn ich sage, dass ich mir den März anders vorgestellt habe. Ich habe euch in meinem Februarrückblick von meinen Plänen erzählt und wie ihr euch denken könnt, habe ich davon doch eher wenige umgesetzt. 

Der Monat hat an sich gut angefangen; ich bin in die Heimat gefahren, habe Zeit mit Freunden und Familie verbracht und in meiner freien Zeit an meiner zweiten Hausarbeit gearbeitet. Ich habe endlich das Ergebnis für die Prüfung bekommen, bei der ich mir ein bisschen Sorgen gemacht habe, und bin tatsächlich sehr zufrieden mit meiner Note. 

Trotzdem fühlt sich das rückblickend alles komisch an. Ich bin mit meiner Hausarbeit zwar pünktlich fertig geworden, aber das fühlt sich irgendwie nicht mehr wie ein Erfolgserlebnis an, nachdem der Abgabetermin von Ende März auf Anfang Mai verschoben wurde. Seit dem 20. März lebe ich quasi in Animal Crossing und habe keine Ahnung, wann ich das letzte Mal, außer zum Spazieren gehen, das Haus verlassen habe.

Ich habe meinen Geburtstag alleine (nur mit meinem Bruder und meiner Mum) gefeiert und obwohl ich einen schönen Tag hatte, war das eine sehr merkwürdige Erfahrung, die ich nicht unbedingt weiterempfehlen würde. Sogar ich, die es liebt alleine zu leben, und selten rausgeht, wenn sie es nicht muss, bin gerade nur froh noch etwas Zeit bei der Familie verbringen zu können, denn es gibt doch tatsächlich einen Unterschied zwischen freiwillig zu Hause bleiben und nicht rausgehen zu dürfen. Alleine leben ist nicht mehr so cool, wenn man sich nicht mal mit Freunden treffen kann. 

Ansonsten wurde auch bei mir die Uni ausgesetzt. Der Start wurde vom 1. April auf den 20. verschoben, weswegen ich meinen Besuch in der Heimat noch um eine Woche verlängert habe. Heute wurde immerhin offiziell bekannt gegeben, dass das Sommersemester an meiner Uni stattfindet, aber wie genau das ablaufen soll, weiß niemand so richtig. Gerade versuche ich mir deswegen keinen allzu großen Kopf zu machen. Was auch eher so semi-gut funktioniert. 

Auch gelesen habe ich eher weniger, weil ich Anfang des Monats ziemlich wenig Zeit hatte und danach wie gesagt mit Animal Crossing beschäftigt war. Was die Qualität angeht, bin ich aber wieder sehr happy. Der März war nämlich eher wie der Januar und ich konnte gleich zwei neue Highlights zu meiner Liste hinzufügen.  

gelesene Bücher: 3

gekaufte Bücher: 3

SuB Anfang des Monats: 45

SuB Ende des Monats: 45

e-Sub: 25

angefangene Reihen: 16

gelesene Seiten insgesamt: 1.432

gelesene Seiten pro Tag: 46,2

durchschnittliche Bewertung: 4,67

 

Ich habe das Gefühl, ich muss hier einmal sagen, dass Chain of Gold für mich ein sehr untypisches Shadowhunter-Buch ist. Und ich mochte es sehr. Ich mochte, dass es anders ist. Trotzdem kann ich auch zugeben, dass ich (bisher) nicht ansatzweise so viel für die Charaktere fühle wie es zum Beispiel bei Lady Midnight oder Clockwork Angel der Fall war. Ich denke, es wäre mal angebracht, dass ich auch so eine Tier-List aller Shadowhunter-Bücher mache, wie ich sie ganz oft auf Twitter gesehen habe, weil 5/5 Sterne bei Cassandra Clare irgendwie gar nichts aussagen. Alles in allem bin ich aber definitiv hooked und sehr gespannt darauf, wie es weitergeht. 

Ein Buch, das mich den ganzen Monat begleitet hat, war Deutschland Schwarz Weiß. Das will ich wie gesagt schon eine halbe Ewigkeit lesen, aber weil es wirklich nicht die leichteste Lektüre ist, habe ich es ein bisschen vor mir her geschoben. Jetzt bin ich froh, dass ich endlich dazu gegriffen habe, weil es wirklich richtig gut ist. Am Anfang habe ich noch befürchtet, dass sich viel des Stoffes, den ich bereits in der Uni gelernt habe, wiederholen würde, aber nach den ersten fünfzig Seiten hat das Gefühl sehr schnell nachgelassen. Ich habe beim Lesen sehr viel Neues gelernt und bin wieder mal geschockt, wie wenig ich in der Schule über deutsche Geschichte gelernt habe. 

Ihr wisst, dass ihr ein gutes Buch lest, wenn ihr nicht wollt, dass es zu Ende ist. Ihr wisst außerdem, dass ihr ein gutes Buch lest, wenn ihr die letzte Seite umblättert und euch denkt: WAS? DAS IST DAS ENDE? Das nette an diesem Buch war, dass es das dir als Leser*in auch direkt mitteilt. Und holy shit, ich werde sofort den dritten Teil bestellen, weil ich gerade einfach nur shook bin und schon lange nicht mehr so überwältigt von einem Buch war. Godsgrave ist ein verdammtes Meisterwerk, okay?

Der April ist bei mir gerade ein großes Fragezeichen. Ich bleibe wie gesagt die erste Aprilwoche noch in der Heimat und fahre dann wieder nach Hause in die Unistadt und bin ehrlich nicht sicher, was ich dann tun werde. Der Plan war eigentlich meine Bachelorarbeit anzufangen, aber aktuell habe ich nicht mal ein offizielles Startdatum und in die Sprechstunden kann ich auch nicht gehen. Wahrscheinlich werde ich trotzdem anfangen, weil mehr Zeit nie schaden kann, aber es fühlt sich komisch an. Sonst hoffe ich, dass es beim Unistart am 20. April bleibt und die Unileute bis dahin herausgefunden habe, wie man Onlinekurse gibt. Weil ganz ehrlich? Digitalisierung in Deutschland? Was ist das?

Was ich jedoch planen kann, ist, wie ich mich in der Quarantäne (abgesehen von der Bachelorarbeit) in der Unistadt beschäftigen kann. Als erstes ist da das Lesen, meine Leseliste ist nicht kleiner geworden, welch Überraschung, ich möchte meinen Balkon putzen und schön für den Frühling machen und obwohl ich eigentlich aus Stressgründen nicht mitmachen wollte, werde ich mich wohl doch am Camp NaNo versuchen, weil ich... ganz ehrlich nichts Besseres zu tun habe.

Ich bin außerdem auf Serienentzug (weil das Internet in der Heimat so schlecht ist und mein Bruder mich umbringen würde, wenn ich auch nur daran denken würde, Netflix zu öffnen) und habe jetzt eine ziemlich lange Liste, der ich mich widmen kann. Außerdem habe ich das erste Jahr Disney Plus von zwei Freundinnen zum Geburtstag bekommen und kann jetzt endlich den Marvel-Rewatch starten, den ich für dieses Jahr geplant habe. 

Wie war euer März? Was habt ihr gelesen? Wie geht es euch aktuell? Was habt ihr im April geplant?