[Rezension] We Should All Be Feminists

by - 16:45


“Not long ago, I wrote an article about being young and female in Lagos. And an acquaintance told me that it was an angry article, and I should not have made it so angry. But I was unapologetic. Of course it was angry. Gender as it functions today is a grave injustice. I am angry. We should all be angry.”


INHALT

What does “feminism” mean today? That is the question at the heart of We Should All Be Feminists, a personal, eloquently-argued essay—adapted from her much-viewed TEDx talk of the same name—by Chimamanda Ngozi Adichie, the award-winning author of Americanah and Half of a Yellow Sun.

With humor and levity, here Adichie offers readers a unique definition of feminism for the twenty-first century—one rooted in inclusion and awareness. She shines a light not only on blatant discrimination, but also the more insidious, institutional behaviors that marginalize women around the world, in order to help readers of all walks of life better understand the often masked realities of sexual politics. Throughout, she draws extensively on her own experiences—in the U.S., in her native Nigeria, and abroad—offering an artfully nuanced explanation of why the gender divide is harmful for women and men, alike.

Argued in the same observant, witty and clever prose that has made Adichie a bestselling novelist, here is one remarkable author’s exploration of what it means to be a woman today—and an of-the-moment rallying cry for why we should all be feminists.

Meine Meinung

We Should All Be Feminists ist die schriftliche Form des gleichnamigen TED talks von Chimamanda Ngozi Adichie aus dem Dezember 2012. Definitiv schon älter, aber nach all den positiven Meinungen, die ich dazu gehört habe, dachte ich, dass es eine gute Basis für meinen Ausflug in die Sachbuchwelt ist. Den Talk an sich findet ihr übrigens hier, kostenlos und nimmt auch nur 30 Minuten eurer Zeit in Anspruch. 

Nachdem ich ihn jetzt gelesen habe, kann ich mich nur der Meinung von vielen anschließen und sagen, dass jeder dieses Buch lesen sollte. Es sollte in Schulen gelesen werden und mal einen dieser staubtrockenen Klassiker ablösen, mit denen die meisten 15-jährigen sowieso nichts anfangen können. Hätte ich dieses Buch mit 15 gelesen... na ja, es ist ewig her, seit ich die ersten feministischen Äußerungen bei meinen Eltern und auf Familienfeiern geäußert habe, und auch Jahre später werde ich dafür noch komisch angeguckt. 

Ich will nicht sagen, dass es alles geändert hätte, aber vielleicht hätte ich anders reagiert, als ich es in der 10. Klasse getan habe, als mein Deutschlehrer uns gefragt, warum Frauen Shades of Grey lesen, nachdem sie jahrelang um Gleichberechtigung gekämpft haben. Nämlich gar nicht. Jetzt weiß ich, dass SoG alleine problematisch genug ist, aber diese Aussage? Jeez. Als gäbe es keinen Unterschied dazwischen, sich mit jemandem, dem man vertraut und dem man sein Einverständnis gegeben hat, auf gewisse Dinge im Bett zu einigen, und sein Leben lang erniedrigt zu werden, weil man eine Frau ist. 

Aber was weiß ich schon. 

Jedenfalls... denke ich, dass es einen Unterschied gemacht hätte. Rückblickend gab es so viele Ereignisse, in denen mein jetziges Ich etwas sagen würde, ich es aber früher nie getan habe. Weil ich nicht wusste, wie. Wie oft musste ich anderen schon erklären, dass es beim Feminismus nicht darum geht, Männer zu diskriminieren, sondern darum, dass alle gleich behandelt werden? Zu oft. Denke ich. Dafür, dass 2019 ist, aber ändert das etwas daran, dass das viel zu viele immer noch nicht wissen? Nein. 

Das Zitat oben trifft es für mich perfekt. Ich bin sauer. Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto saurer werde ich und auf desto mehr Probleme werde ich aufmerksam. Das fängt schon bei der Autorin selbst an. Sie hat einen großartigen Talk geschrieben und ich werde dieses Buch noch einigen Leuten empfehlen, aber das heißt nicht, dass ich allem zustimme, was sie sagt. Die Botschaft, die sie z.B. verbreitet, ist toll und ich bin sicher, dass sie sich besonders für schwarze Frauen einsetzt und vielen damit geholfen, aber auf der anderen Seite sieht sie Transfrauen nicht als Frauen an. Was... wow. Just no. 

Aber das heißt ja nicht, dass sie ihre Meinung nicht vielleicht noch ändert. Wir lernen alle dazu und du kannst niemals gleichzeitig auf alle Probleme, die es auf der Welt gibt aufmerksam machen. Dass wir jedoch lernen, ist, finde ich, was wir bei dieser Sache mitnehmen sollten. Ich bin nicht sauer auf mein Ich von vor 7 Jahren, das lieber nichts gesagt hat, aber ich bin gleichzeitig davon überzeugt, dass das heute nicht nochmal passieren würde. Und das ist doch, was zählt, oder nicht? 


Bewertung

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