[Rezension] Warcross

by - 22:08


Warcross | Marie Lu | Reihe #1 | 402 Seiten

INHALT

For the millions who log in every day, Warcross isn't just a game - it's a way of life. Struggling to make ends meet, teenage hacker Emika Chen works as a bounty hunter, tracking down players who bet on the game illegally. When Emika hacks into the game illegally, she's convinced she'll be arrested, and is shocked when she gets a call from the game's creator, the elusive young billionaire Hideo Tanaka, with an irresistible offer. He needs a spy on the inside of this year's tournament in order to uncover a security problem . . . and he wants Emika for the job.

Erster Satz

It's too damn cold of a day to be out on a hunt. 


Meine Meinung

Heute stehe ich mal wieder vor der Herausforderung, eine Rezension zu einem Buch zu schreiben, dass ich absolut und fast uneingeschränkt geliebt habe. Ein Buch, das ich am liebsten jedem mit den Worten „lies es, es ist super!“ ins Gesicht werfen würde. Blöderweise ist es wohl Fakt, dass das Schreiben einer Rezension zu einem richtig guten Buch so, so viel schwerer ist als die zu einer schlechten. Denn was soll man bei einer Geschichte, die man schon jetzt zu den Favoriten des Jahres zählt, schon großartig sagen außer „lies es, es ist super!“? Nun, ich werde versuchen, es zu erklären, aber ich sage schon mal vorne weg: ich kann nicht versprechen, dass es etwas Anderes als die Wiederholung dieser fünf Worte wird.

Na ja, fangen wir am Anfang an. Ich habe schon in meinem Monatsrückblick gesagt, dass Warcross im April relativ spontan auf meinem Lesestapel gelandet ist. Ich würde mich zwar als Marie Lu-Fan bezeichnen, aber das bezieht sich tatsächlich nur auf Legend, weil ich in The Young Elites nie hereingefunden habe. Das ist auch der Grund, warum ich das Buch nicht früher bestellt habe. Die Thematik hat mich total angesprochen. Verunsichert, dass das Buch mich so enttäuschen würde wie das letzte, das ich von der Autorin in der Hand hatte, war ich aber trotzdem. 

Umso glücklicher bin ich deswegen im Nachhinein, dass ich es spontan in meiner Bücherei gefunden habe. Denn sonst wäre mir dieses Highlight bestimmt nicht so schnell begegnet. Zu dem Zeitpunkt (Ende April—ja, ich bin mit der Rezension recht spät, ich weiß) sah es mit den Favoriten für 2018 nämlich noch relativ mau aus. Bis dato gab es nur ein Buch, das mich völlig von den Socken gehauen hatte (Wonder Woman) und ansonsten nur ein paar sehr gute Bücher, aber nichts, was ich ad hoc zu den absoluten Lieblingen zählen würde. 

Und dann kam Warcross

Ich habe weniger als das erste Kapitel gebraucht, bis ich in der Geschichte versunken war, vollkommen fasziniert von der Welt, die Marie Lu hier erschaffen hat. Es war das erste Buch seit langem, von dem ich nicht wollte, dass es zu Ende geht und obwohl das Lesen erst 1,5 Monate her ist, freue ich mich schon jetzt auf mein Reread, den ich vor Wildcard definitiv dazwischenschieben werde, mit meiner eigenen Ausgabe, in der ich endlich all die tollen Zitate markieren kann. 

Doch was genau ist jetzt so toll an Warcross

Tja, alles. (Oder zumindest fast alles—über das Ende reden wir noch.) 

Fangen wir mal mit der Protagonistin an. Emika ist klasse. Total cool, lustig und schlagfertig, aber auch verunsichert, überwältigt von den Dingen, die mit ihr passieren, und ein bisschen paranoid (völlig verständlich ein Nebeneffekt ihres Jobs). Ich mochte sie von Seite 1 an und auch ihre Entwicklung im Verlauf der Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen. Bei ihren Teamkollegen hat es ein bisschen länger gedauert, bis ich einen Zugang zu ihnen gefunden habe. Doch auch das ist anhand der Story logisch, da Emika sie lange Zeit auf Abstand hält. Auch die Liebesgeschichte und Hideo mochte ich sehr—verdammt, bin ich gespannt, wie es da weitergeht!

Als nächstes kommen wir zum Setting bzw. der Welt, die Marie Lu erschaffen hat. Nicht nur die Geschichte war total faszinierend, sondern auch die Umgebung, die Atmosphäre und wie alles miteinander verknüpft ist. Alles hat sich so unglaublich realistisch und echt angefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass ich neben Emika sitze, während sie durch Tokio fährt. All die Technik und Modernisierungen könnten ziemlich sicher in ein paar Jahren auch bei uns so aussehen. 

Dann ist da natürlich Warcross. Das VR-Spiel, das in der Geschichte—und der ganzen Welt—so eine große Rolle spielt. Der Gedanke an Ready Player One kam dabei natürlich kurz auf, aber abgesehen von den Gemeinsamkeiten, die sich gar nicht vermeiden lassen, war Warcross ganz anders. Es ist eine etwas jüngere, coolere und definitiv diverse Version davon. Das Tokio der Geschichte hat mich außerdem an Big Hero 6/Baymax erinnert und ein paar Dinge aus dem Videospiel an die Art, wie in Inception Träume kreiert werden. 

Zum Schluss ende ich mal mit der Tatsache, dass ich, was Undercover-/Spionagegeschichte angeht, einfach total schwach bin. Ich liebe alles daran! Die Geheimnisse, das Misstrauen, die Spannung! (Was sich auch vor kurzem bei Renegades wieder bestätigt hat.) Habe ich schon immer irgendwie. In Filmen, Serien und Büchern. Und gelesen habe ich in diese Richtung definitiv noch nicht genug.

Jetzt müssen wir leider noch kurz über den Teil sprechen, den ich schon ein paar Mal angedeutet habe, und der mir nicht wirklich gefallen hat; das Ende. Der Grund, warum ich leider doch einen halben Punkt abziehen musste, obwohl ich sonst wirklich a l l e s uneingeschränkt liebe. Natürlich kann ich nicht viel sagen ohne zu spoilern. Ganz kurz: es gibt einen echt gemeinen Plottwist, der mich total von den Socken gehauen hat und theoretisch, logisch betrachtet, schon cool sein könnte. Könnte ist hier das Stichwort, denn momentan kann ich daran noch nicht so richtig glauben. Es reißt die Geschichte in eine ganz andere Richtung und ich bin einfach (noch) nicht überzeugt, dass das eine gute Richtung ist. Natürlich hoffe ich, dass Teil 2 mich überzeugt und ich alle Bedenken aus dem Fenster werfen kann, aber momentan sind sie eben noch da. 

Abschrecken möchte ich damit aber natürlich auch niemanden. Deswegen sage ich jetzt am Ende noch einmal: lest es, es ist super!

Bewertung

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