[Rezension] Everything I Never Told You
“The things that go unsaid are often the things that eat at you--whether because you didn't get to have your say, or because the other person never got to hear you and really wanted to.”
Everything I Never Told You | Celeste Ng | 292 Seiten |
INHALT
“Lydia is dead. But they don’t know this yet.”
So begins this exquisite novel about a Chinese American family living in 1970s small-town Ohio. Lydia is the favorite child of Marilyn and James Lee, and her parents are determined that she will fulfill the dreams they were unable to pursue. But when Lydia’s body is found in the local lake, the delicate balancing act that has been keeping the Lee family together is destroyed, tumbling them into chaos.
A profoundly moving story of family, secrets, and longing, Everything I Never Told You is both a gripping page-turner and a sensitive family portrait, uncovering the ways in which mothers and daughters, fathers and sons, and husbands and wives struggle, all their lives, to understand one another.
Meine Meinung
Ich hatte in meinem Monatsrückblick September schon kurz erwähnt, dass Everything I Never Told You eigentlich schon im Frühling bei mir eingezogen ist. Ich hatte es mir von meiner besten Freundin zum Geburtstag gewünscht, nachdem zu der Zeit gerade alle so von Little Fires Everywhere geschwärmt hatten. Als EINTY 2014 erschienen ist, hatte es mich zugegebenermaßen nicht so sehr interessiert und ich weiß auch nicht, woher die plötzliche Lust dieses Jahr kam, aber daran erkennt man ja vielleicht auch, wie sich der Lesegeschmack über die Jahre verändert.
Was sich jedoch nicht geändert hat, ist meine Angewohnheit, sich vor dem Kauf nicht mit der Handlung bzw. dem Klappentext zu beschäftigen. Ich meine, der erste Satz ist ziemlich offensichtlich und er steht auch gefühlt überall, aber trotzdem habe ich erst nach den paar Seiten festgestellt, was für einen ernsten Ton das Buch anschlägt.
Der Ton war daher auch der Grund, warum ich, trotz der eher geringen Seitenzahl, ziemlich lange für das Lesen gebraucht habe. Der Ton und der allgemeine Aufbau. Ich weiß nicht so genau, wie ich es formulieren soll, aber die Gliederung des Buches war sehr umfangreich und verschachtelt und ich hatte die ganze Zeit befürchtet, etwas Wichtiges zu verpassen, wenn ich es nicht ganz aufmerksam lese.
Das Buch fühlt sich wie ein Uhrwerk an, bei dem jede Charakterperspektive und Rückblick perfekt ineinandergreifen und eine verdammt gut gemachte, vielschichtige Geschichte bilden. Jedes Detail ist wichtig und die Geschichte wäre nicht komplett, wenn auch nur eins davon fehlen würde. Als Leser erfährt man alles natürlich nur häppchenweise und das große Ganze erschließt sich einem erst ganz zum Schluss, aber ich kann trotzdem sagen, dass ich schwer beeindruckt davon war. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das so aufgebaut war.
Die Struktur ist aber natürlich nicht alles, was ganz großartig an diesem Buch ist. Als nächstes sind da die Charaktere, von denen jeder einzelne einfach so gut war. Nicht moralisch gut. Ich bin bis jetzt nicht mal sicher, ob ich die Hälfte von ihnen überhaupt leiden kann, aber sie waren alle so realistisch. So greifbar. Und ich konnte ihre Handlungen so gut nachvollziehenm, was besonders, wenn man sie nicht leiden kann, ein sehr, sehr gutes Zeichen für ein gutes Buch ist.
Am besten hat mir allerdings gefallen, wie in dieser komplexen Geschichte so viele wichtige Themen untergebracht wurden (Rassismus, Sexismus, gesellschaftlicher Druck…). Die Geschichte spielt ca. 1970, weswegen einige davon vielleicht stärker ausgeprägt sind als heute. Eigentlich nimmt es sich aber nicht viel. Alle Themen sind immer noch aktuell, egal, ob man sich wünscht, dass es anders wäre oder nicht. Was beängstigend ist, aber auch sehr deutlich zeigt, dass es noch sehr viel zu tun gibt.
Der einzige Grund, warum das Buch trotzdem "nur" vier von fünf möglichen Punkten bekommen hat, obwohl mir theoretisch alles gefallen hat, ist, dass ich es trotz des tollen Stils nicht so richtig geschafft habe, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Ich habe nicht mitgefiebert. Ich musste nicht sofort wissen, was passiert ist. Ich fand es nicht so spannend, wie ich es mir eigentlich erhofft hatte.
Hier ist es allerdings gut möglich, dass das allein an mir liegt. Ich kann Everything I Never Told You jedem empfehlen, der die Beschreibung interessant findet oder (wie ich) sonst nicht so viel im Adult-Bereich unterwegs ist, ihn aber gerne mal ausprobieren möchte.
Was sich jedoch nicht geändert hat, ist meine Angewohnheit, sich vor dem Kauf nicht mit der Handlung bzw. dem Klappentext zu beschäftigen. Ich meine, der erste Satz ist ziemlich offensichtlich und er steht auch gefühlt überall, aber trotzdem habe ich erst nach den paar Seiten festgestellt, was für einen ernsten Ton das Buch anschlägt.
Der Ton war daher auch der Grund, warum ich, trotz der eher geringen Seitenzahl, ziemlich lange für das Lesen gebraucht habe. Der Ton und der allgemeine Aufbau. Ich weiß nicht so genau, wie ich es formulieren soll, aber die Gliederung des Buches war sehr umfangreich und verschachtelt und ich hatte die ganze Zeit befürchtet, etwas Wichtiges zu verpassen, wenn ich es nicht ganz aufmerksam lese.
Das Buch fühlt sich wie ein Uhrwerk an, bei dem jede Charakterperspektive und Rückblick perfekt ineinandergreifen und eine verdammt gut gemachte, vielschichtige Geschichte bilden. Jedes Detail ist wichtig und die Geschichte wäre nicht komplett, wenn auch nur eins davon fehlen würde. Als Leser erfährt man alles natürlich nur häppchenweise und das große Ganze erschließt sich einem erst ganz zum Schluss, aber ich kann trotzdem sagen, dass ich schwer beeindruckt davon war. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das so aufgebaut war.
Die Struktur ist aber natürlich nicht alles, was ganz großartig an diesem Buch ist. Als nächstes sind da die Charaktere, von denen jeder einzelne einfach so gut war. Nicht moralisch gut. Ich bin bis jetzt nicht mal sicher, ob ich die Hälfte von ihnen überhaupt leiden kann, aber sie waren alle so realistisch. So greifbar. Und ich konnte ihre Handlungen so gut nachvollziehenm, was besonders, wenn man sie nicht leiden kann, ein sehr, sehr gutes Zeichen für ein gutes Buch ist.
Am besten hat mir allerdings gefallen, wie in dieser komplexen Geschichte so viele wichtige Themen untergebracht wurden (Rassismus, Sexismus, gesellschaftlicher Druck…). Die Geschichte spielt ca. 1970, weswegen einige davon vielleicht stärker ausgeprägt sind als heute. Eigentlich nimmt es sich aber nicht viel. Alle Themen sind immer noch aktuell, egal, ob man sich wünscht, dass es anders wäre oder nicht. Was beängstigend ist, aber auch sehr deutlich zeigt, dass es noch sehr viel zu tun gibt.
Der einzige Grund, warum das Buch trotzdem "nur" vier von fünf möglichen Punkten bekommen hat, obwohl mir theoretisch alles gefallen hat, ist, dass ich es trotz des tollen Stils nicht so richtig geschafft habe, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Ich habe nicht mitgefiebert. Ich musste nicht sofort wissen, was passiert ist. Ich fand es nicht so spannend, wie ich es mir eigentlich erhofft hatte.
Hier ist es allerdings gut möglich, dass das allein an mir liegt. Ich kann Everything I Never Told You jedem empfehlen, der die Beschreibung interessant findet oder (wie ich) sonst nicht so viel im Adult-Bereich unterwegs ist, ihn aber gerne mal ausprobieren möchte.
Bewertung
0 Kommentare
Mit der Nutzung dieses Feldes erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.