[Kurzrezensionen] Truly Devious, Rebel of the Sands, Wires and Nerve: Gone Rogue und True North: Wo auch immer du bist
by
Aileen
- 22:50
Ratet mal, wer im März so viel gelesen hat, dass sie einen Monat später immer noch mit Rezensionen hinterherhängt!
Richtig, ich.
Der März war ein großartiger Lesemonat und ich wollte euch eigentlich längst ein bisschen ausführlicher von den tollen Büchern berichten. Leider ist bei mir momentan aber so viel los, dass ich weder zum Rezensionenschreiben noch zum Lesen komme. (Dieser Post sollte zum Beispiel eigentlich auch schon letzte Woche online kommen.) Ich ahne jetzt schon, dass mit dem neuen Semester nicht zu spaßen ist, aber na ja, wir wollen nicht meckern. Wir wollen über Bücher reden.
Truly Devious
Truly Devious | Maureen Johnson | Reihe #1 | 416 Seiten |
Truly Devious ist im Februar als Belohnung für die Prüfungen bei mir eingezogen. Aktuell ist es ja wirklich in aller Munde und thematisch hat es mich auch total angesprochen. Wie unsere Protagonistin stehe ich nämlich sehr auf Mystery und True Crime und die Handlung klang einfach supercool.
Leider habe ich für meinen Geschmack relativ lange gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden. Irgendwie war mir nicht so ganz klar, dass der Fall, der hier so eine große Rolle spielt, nicht schon in diesem Band gelöst wird und sich, wie es aussieht, über die ganze Trilogie erstreckt.
Was nicht schlecht ist, aber damit hatte ich nicht gerechnet und am Anfang deswegen doch das Gefühl, dass nicht wirklich etwas passiert. Vielleicht kommt dazu aber auch noch, dass ich mit Maureen Johnson schon in den Kurzgeschichten, die sie mit Cassandra Clare geschrieben hat—was bisher alles war, was ich von ihr gelesen habe—leichte Probleme hatte. Irgendwie wollte da der letzte Funke auch nie so richtig überspringen und es hat sich meistens ein bisschen distanziert angefühlt.
Erst die zweite Hälfte konnte mich dann richtig mitreißen und hat das Buch für mich am Ende noch gerettet. Na ja, und Stevie. Stevie war super. Leider aber abgesehen von Nate auch der einzige Charakter, den ich so richtig mochte. Ich mochte, dass sie so logisch gehandelt hat und ich einfach hundert Prozent nachvollziehen konnte, was sie tut, und mich nicht ärgern musste, weil sie blöde Entscheidungen trifft. Ein weiterer Pluspunkt war die Diversität der Charaktere (zum Beispiel von Janelle, Stevies bester Freundin—auch, wenn ich sie wie gesagt leider nicht so richtig mochte).
Als ersten Band und Grundlage für die Trilogie kann ich mich am Ende also nicht wirklich beschweren. Es könnte ein guter Auftakt sein, aber das kommt eben sehr darauf an, was in den nächsten Teilen passiert. Das Ende war gemein und ich habe keine Ahnung, was das jetzt für den Rest der Geschichte bedeutet, aber ich bin durchaus gespannt, wie es weitergeht. In einem Jahr. Irgendwann. Ganz großartig, wie immer (4/5).
Rebel of the Sands
Rebel of the Sands | Alwyn Hamilton | Reihe #1 | 358 Seiten |
Ich habe in meinem Monatsrückblick schon kurz erwähnt, dass es eigentlich einzig und allein Isabellas Schuld ist, dass ich Rebel of the Sands in die Hand genommen habe. Sie hat mich Ende Januar wieder (immerhin hatte ich das Buch schon letztes Jahr gekauft) mit ihrer Begeisterung angesteckt und ich kann das jetzt auch total verstehen. Ich war schon lange bei keinem (Fantasy-)buch mehr von Seite 1 so gefesselt. Meistens nimmt der Weltenbau am Anfang ja einen recht großen Platz ein und das ist natürlich meistens auch gut so, aber ich mochte es hier sehr, dass es gleich am Anfang mit ein bisschen Action losging. Eigentlich hört die auch so schnell nicht auf und so bin ich total schnell durch die ersten hundert Seiten geflogen. Das Einzige, was ich vielleicht noch lieber mochte, waren die beiden Protagonisten und ihr Dialoge und ihr banter noch lieber.
Amani, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, war mir auch von Anfang an super sympathisch und ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte hat mir gut gefallen. Jin genauso. Ich fand zwar die Enthüllung über seinen Charakter zum Ende hin nicht besonders überraschend, aber ich bin mir auch nicht sicher, ob sie das wirklich so sein sollte. Gespannt bin ich auf alle Fälle, wie es mit den beiden weitergeht.
Was mich hingegen ein bisschen gestört hat und doch irgendwie mit der Enthüllung zu tun hat und woran ich im ersten Moment einfach nicht gedacht habe—beziehungsweise gehofft hatte, dass es in eine andere Richtung geht—war was damit zusammenhängt (Spoiler: dass es irgendeine Art Revolution geben wird). Und versteht mich nicht falsch, wenn das gut gemacht ist, bin ich gespannt darauf, aber ich habe gemerkt, dass ich die Thematik irgendwie ein bisschen über habe. Wofür das Buch ja aber an sich nichts kann. Ich habe auch hinterher erst bemerkt, dass das Buch schon von 2016 ist und diese Grundhandlung da eben sehr beliebt war, aber ich hoffe jetzt einfach mal auf das Beste.
Sonst habe ich noch mehrmals in Rezensionen gelesen, dass einige Probleme mit dem Worldbuilding hatten und im Nachhinein kann ich das definitiv auch bestätigen. Vielleicht war das sogar ein Grund dafür, warum ich die zweite Hälfte nicht mehr ganz so gerne mochte, weil sich manche Sachen einfach nicht mehr so rund angefühlt haben, ich aber nicht richtig zuordnen konnte, warum. (Ich habe gerade bemerkt, dass es ein bisschen ironisch ist, dass ich am Anfang noch gesagt habe, dass es mich nicht stört, dass das Worldbuilding am Anfang fehlt und später dann irgendwie doch, aber das ist ja auch nur meine Meinung und manchmal ist das eben nur so ein Gefühl und es ergibt nicht wirklich Sinn, okay?) Ein weiterer Kritikpunkt war, dass das Buch sich sehr an den Stereotypen der Kultur des Nahen Ostens bedient hat und obwohl ich das grundsätzliche Setting im Buch sehr mochte, kann ich nachträglich auch hier zustimmen.
Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen (habe den zweiten Teil auch schon bestellt), hoffe aber, dass meine Bedenken im Laufe der Trilogie nicht noch größer werden (4/5).
Wires and Nerve: Gone Rogue
Wires and Nerve: Gone Rogue | Marissa Meyer | 324 Seiten | Reihe #2 |
Gefühlt habe ich in jedem Post, den ich in letzter Zeit geschrieben habe von dieser Reihe geschwärmt. Aber sie war eben eins meiner Highlights dieses Jahr und deswegen muss ich einfach noch eine etwas ausführliche Rezension dazu schreiben.
Es ist mittlerweile zweieinhalb Jahre (was?!) her, seit ich Winter gelesen habe und die Charaktere der Originalreihe verlassen musste. Die Sache dabei ist: irgendwie habe ich das nie so richtig. Nach Winter kam 2016 Stars Above und danach Wires and Nerve und jetzt der zweite Teil der Graphic Novel-Dilogie. Erst damit fühlt es sich so richtig wie ein Abschied an. Denn soweit ich weiß ist jetzt wirklich nichts Weiteres aus dem Lunar-Universum geplant und das hat das Lesen dieses Bandes noch ein bisschen nostalgischer und einfach ziemlich endgültig gemacht.
(Woraufhin ich dann beschlossen habe, dass ich das doof finde und einfach noch einmal von vorne anfange, aber davon werdet ihr dann wohl im Laufe des Jahres noch mehr hören.) Ich mochte an der Dilogie—und ich werde wahrscheinlich einfach über beide Teile sprechen, weil sie irgendwie eher ein Gesamtwerk sind und der erste Teil alleine letztes Jahr nur 4,5 Sterne bekommen hat, insgesamt beide jetzt aber 5 bekommen haben.
Es gab auch vor den Lunar Chroniken schon einige Reihen, Dystopien, etc. bei denen ich mir nach dem letzten Teil gewünscht habe, dass es noch mehr gibt. Mehr von den Charakteren, aber besonders mehr von der Welt. Denn es ist nie alles so perfekt, wie es scheint. Es können nicht einfach alle Spuren eines Krieges so einfach beseitigt werden à la ha, wir sind jetzt eine Republik und ihr haltet euch gefälligst daran. Ich fand hier hat man ziemlich gut gesehen, dass es viele lose Enden gibt, die nicht einfach verschwinden, sobald der Big Bad am Ende besiegt wurde und ich fand es auch gut, wie das hier gelöst wurde.
Mal davon abgesehen, dass ich nicht Abschied nehmen will, ist es durchaus ein guter Band, um Abschied zu nehmen. Man sieht alle Charaktere wieder und kann sich am Ende doch irgendwie damit abfinden, dass es jetzt wirklich vorbei ist—was nichts daran ändert, dass ich mich umso mehr darüber freue, die Geschichte noch einmal von vorne zu entdecken (5/5).
True North: Wo auch immer du bist
True North: Wo auch immer du bist | Sarina Bowen | 379 Seiten | Reihe #1 |
Nach all den Abschieden und der Fantasy im März hatte ich Anfang April dann Lust auf etwas Leichteres, bei dem ich nicht so viel nachdenken muss. Meine Mutter hat vor kurzem alle (bisher erschienen) Teile der True North-Reihe von Sarina Bowen gelesen und fand sie echt gut, woraufhin ich dann beschlossen habe, dass ich ja auch mal reinlesen könnte.
Und ich kann sagen, ich habe genau das bekommen, was ich wollte: etwas Leichtes bei dem ich nicht nachdenken muss.
Ihr wisst, ich lese regelmäßig NA und man kann über das Genre sagen, was man will, aber meiner Meinung nach steht und fällt dabei ziemlich viel mit den Charakteren. Und hier war ich leider kein besonders großer Fan von Audrey oder Griffin. Sie haben mich jetzt auch nicht total genervt, aber sie waren irgendwie einfach nur da—und konnten keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Ich glaube, was mir an der Geschichte am besten gefallen hat, war die Farm von Griffins Familie, wo er wohnt und arbeitet und wo sich auch ein Großteil der Story abspielt. Ich mochte die Atmosphäre total und habe mich dort sofort zu Hause gefühlt. Ein weiterer Pluspunkt waren die Shipleys, Griffins Familie, die ich sehr schnell ins Herz geschlossen habe. Genauso wie Zach und Jude, die am Ende aber auch leider nur Nebencharaktere waren und nicht mehr so viel rausholen konnten. Um Jude geht es aber immerhin im zweiten Teil und ich gehe mal stark davon aus, dass ich den dann lieber mag.
Alles in allem war es definitiv kein schlechtes Buch, aber eben auch nichts Besonderes (3/5).